Brunhild Zantop-Maaß
Biografiearbeit
Wozu Biografiearbeit?
Jedes Leben birgt eine Vielzahl von konflikthaften Situationen und Krisen. In der Bewältigung dieser „schwierigen“ Lebensphasen formt sich das Leben – oft entwickeln sich gerade hieraus Kraft und Lebensmut.
Es gibt aber auch Situationen, denen der Mensch völlig hilflos ausgesetzt ist, in denen er seelische und körperliche Schmerzen ohnmächtig erleiden muss. Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie spricht in diesem Zusammenhang von „unabänderlichem Leid“.
Der Übergang vom selbstbestimmten Leben in ein Pflegeheim ist oft mit unabänderlichem Leid verbunden. Biografiearbeit soll in leidvollen Lebensphasen die betroffenen Menschen stärken, ihnen Rückhalt geben und depressive Zustände abmildern.
Was macht Biografiearbeit so wertvoll?
Biografiearbeit stärkt das Gefühl für die Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens, der eigenen Person und der neuen Situation. Biografiearbeit unterstützt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und macht die neue Lebenssituation verstehbar. Biografiearbeit unterstützt den Aufbau neuer Beziehungen zu den anderen Menschen im Umfeld. Biografie hilft, Wege aus Resignation, Ohnmacht und Alleinsein zu finden.

(Gott)
Gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut,
die Dinge zu ändern,
die ich ändern kann.
(Gelassenheitsgebet)

Mein Konzept der Biografiearbeit wurde auf der Grundlage der Logotherapie nach Viktor Frankl entwickelt. Es ist für Menschen gedacht, die sich mit ihrer eigenen Herkunft und Identität beschäftigen möchten.
Sehr hilfreich ist es Jugendliche mit Herkunftsfragen (z.B. Heimkinder). Auch von Menschen im höheren Alter sowie Personen in Übergängen und Krisen wird es meist als sehr hilfreich erlebt. Biografiearbeit hilft, die eigenen Wurzeln zu erkennen und damit die Bedingtheiten des Lebens, aber auch die eigene Freiheit und das eigene „Ich-Sein“ besser zu verstehen. Biografiearbeit wird meist als sehr sinnvoll und heilsam erlebt.

Die Lehre von der Gesundheit
Biografiearbeit stützt sich dabei auf die Salutogenese der Lehre von der Gesundheit (Salutogenese, Aaron Antonovsky).
Der Übergang ins Pflegeheim fällt den meisten Menschen schwer und wird oft als Kränkung oder Schock erlebt. Die Lehre von der Gesundheit (Salutogenese, Aaron Antonovsky) macht auf einer tieferen Ebne deutlich, warum dies so ist.
Für Gesundheit sind demnach drei grundlegende Aspekte entscheidend:
- Verstehbarkeit: Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen
- Bewältigbarkeit: Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können
- Bedeutsamkeit / Sinnhaftigkeit: sich selbst als bedeutsam und das Leben als sinnhaltig erleben.
All diese Bedingungen von Gesundheit sind beim Übergang ins Pflegeheim häufig nicht gegeben bzw. werden durch den Wechsel tief erschüttert.
Der Verlust des eigenen Heims – des „Zuhauses“ – wird oft als tiefgreifende Zäsur erlebt. Die gewohnten Umgebung und vertrauten Menschen, die alten Routinen und Freuden werden vermisst. All dies muss verkraftet werden. Trauer und Verlust prägen das Erleben beim Heimeinzug.
Das Gefühl für die Bedeutsamkeit der eigenen Person, des eigenen Lebens und das Gefühl von Selbstwirksamkeit und „Handhabbarkeit“ schwindet.
Wenn es keine Möglichkeiten gibt, äußere Lösungen zu finden, hilft der Rückblick zu den eigenen Werten und die Entwicklung einer inneren Haltung. Biografiearbeit kann hierbei eine entscheidende Hilfestellung geben.

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